Viva la Vagina! by Ellen Støkken dahl & Ellen Støkken Dahl

Viva la Vagina! by Ellen Støkken dahl & Ellen Støkken Dahl

Autor:Ellen Støkken dahl & Ellen Støkken Dahl [Brochmann, Nina & Støkken Dahl, Ellen]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783104905990
Herausgeber: FISCHER E-Books


Schlaganfall und Herzinfarkt

Andere ernste Nebenwirkungen östrogenhaltiger Verhütungsmittel sind Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese Erkrankungen betreffen die Arterien, also die Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu unseren Organen transportieren. Ist dieser Blutstrom unterbrochen, entweder durch ein Blutgerinnsel oder ein geplatztes Blutgefäß, kann das von der Ader angesteuerte Gewebe aufgrund von Sauerstoffmangel absterben. Herzinfarkt bedeutet nichts anderes, als dass ein Teil des Herzens wegen Sauerstoffmangel stirbt. Verständlicherweise können die Folgen solcher Schäden erheblich sein.

Eine Studie, bei der von 1995 bis 2009 alle dänischen Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren untersucht wurden, fand heraus, dass das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko etwa doppelt so hoch war, wenn mit östrogenhaltigen Pillenpräparaten verhütet wurde.[160] Denken Sie aber an den Unterschied zwischen relativem und absolutem Risiko. Doppelt so hoch klingt zwar erst mal dramatisch, aber junge Frauen sind von diesen Erkrankungen nur äußerst selten betroffen. Auch mit doppeltem Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen Schlaganfall erleiden, minimal.

Um das zu illustrieren, schauen wir uns noch einmal dieselbe Studie an: Von 100000 Frauen, die ein Jahr lang die Pille verwendeten, bekamen etwa 20 einen Schlaganfall und 10 einen Herzinfarkt. Das umfasst alle dänischen Frauen, die mit Pille verhüteten: dicke und dünne, Raucherinnen und Nichtraucherinnen, alte und junge. Betrachtet man nur gesunde junge Frauen, ist das Risiko noch geringer.

Manche sollten allerdings auf östrogenhaltige Verhütungsmittel verzichten, um ihr persönliches Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko zu minimieren. Dazu zählen Raucherinnen über 35 Jahre, Frauen mit Bluthochdruck oder Herzkrankheiten und Frauen, die seit mehr als 20 Jahren Diabetes haben. Auch wer unter Migräne mit Aura leidet, sollte keine östrogenhaltigen Verhütungsmittel verwenden. Bei Migräne ohne Aura ist das hingegen kein Problem, solange man jünger als 35 ist.

Kommen im Einzelfall mehrere Risikofaktoren für Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen, zum Beispiel Übergewicht, ein hoher Cholesterinspiegel und Rauchen, kann es sein, dass der Arzt oder die Ärztin zu einem anderen Verhütungsmittel rät, um auf der sicheren Seite zu sein. Wer aber jung und gesund ist, braucht sich um Schlaganfall und Herzinfarkt keinen Kopf zu machen, auch wenn das Verhütungsmittel Östrogen enthält.



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